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Jahresbericht der Feuerwehr Hamburg belegt die hohe Einsatzbelastung im Rettungsdienst

Bei der Feuerwehr Hamburg brennt es nicht nur in den Brandcontainern an der Feuerwehrakademie.
Ein kaum noch einzudämmender Flächenbrand ist im Bereich Rettungsdienst längst außer Kontrolle.

Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft hat die politischen Verantwortlichen in den letzten Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass der Rettungsdienst in Hamburg weit über seine Kapazitäten belastet wird. Die heute von der Feuerwehr Hamburg veröffentlichten Daten und Zahlen des Jahresberichtes 2021 belegen unsere Hinweise.

Es wurden über 309.000 Rettungsdiensteinsätze durch die Leitstelle der Feuerwehr Hamburg alarmiert, wovon 250.716 Rettungsdiensteinsätze durch die Feuerwehr geleistet wurden. Im Vergleich zu 2020 eine Steigerung um 24.361 Einsätzen.
Die weiteren Einsätze wurden durch externe Leistungserbringer, Bundeswehr und ADAC Rettungshubschrauber abgearbeitet. Wichtig ist von unserer Seite aber auch zu erwähnen, dass nicht alles regelhafte Rettungsdiensteinsätze sind. Beispielsweise wurden Hilfeleistungen, Beratungen oder auch Krankentransporte, Krankenhausentlassungen – teilweise bis nach Sylt- durch Feuerwehr-Rettungswagen durchgeführt.

Ein Rettungswagen, der für die Notfallrettung zuständig ist, fehlt so auch mal eben 6 Stunden lang in Hamburg.
Jedoch ist es wie immer… die Hamburger Feuerwehr springt „mal eben ein und richtet es… „
Wie lange noch bis der Kollaps eintritt?

Wenn man die Medien verfolgt, könnte man denken: „So schlimm kann es in Hamburg ja nicht sein, von Berlin liest man täglich, dass diese den Ausnahmezustand Rettungsdienst ausrufen, um zu versuchen zusätzliche Fahrzeuge in Dienst zu nehmen, das hört man von Hamburg nicht…“ Aber auch in Hamburg werden teilweise Löschfahrzeuge außer Dienstgenommen um RTW zu besetzten, wie z.B. am letzten Freitag, in Stellingen, von der Mittagszeit bis in die Abendstunden.

Stimmt auch man hört es nicht, das liegt jedoch nicht daran, dass der Rettungsdienst nicht ausgelastet ist, viel mehr daran, dass es in Hamburg weder eine festgelegte Größe gibt, wann dieser ausgerufen wird, noch gibt es in der Leitstelle ein entsprechendes Tool, um diese Liveauswertung durchzuführen. In Berlin wird dieser Zustand ausgerufen, wenn 80% der Rettungswagen ausgelastet sind und/oder die dortige Hilfsfrist von 10 min nicht eingehalten werden kann. Wie oft das in Hamburg der Fall ist, kann niemand mit Gewissheit sagen, jedoch kann man bei der gestiegenen Einsatzzahlen, und den täglichen Durchsagen der Leitstelle per Funk: „Wir benötigen dringend einen freien Rettungswagen im Bereich XXX“ davon ausgehen, dass auch in Hamburg dieser Zustand bereits eher zur Regel geworden ist.

„Wir fordern Innensenator Grote und alle weiteren politischen Verantwortlichen nochmals dazu auf, nun nach dem die belastbaren Zahlen des letzten Jahres vorliegen, dringend dafür zu sorgen, diesen Zustand abzuwenden ansonsten kollabiert das System Rettungsdienst in Hamburg. Es gibt verschiedene Stellschrauben an denen gedreht werden kann. Die Rechtssicherheit für Disponenten, bei eindeutigen Bagatelleinsätzen keinen RTW zu schicken oder eben ähnlich wie bei der Polizei zeitverzögert, beispielsweise innerhalb von 3h, dafür muss jedoch das Abfragesystem in der Leitstelle angepasst werden. Eine Rechtssicherheit, dass Krankentransporte, gerade Entlassungen aus dem Krankenhaus, nicht durch die Feuerwehr bedient werden und ggf. einige Stunden später durch die Krankentransportunternehmen, bei Fahrzeugverfügbarkeit durchgeführt werden können. Dies und viele andere kleine Veränderungen können eine große Veränderung bewirken. Gerne stehen wir hier auch beratend mit unserem Bundesweiten Netzwerk der AG Leitstelle und AG Rettungsdienst beratend zur Verfügung“

so Jan Heinrich, Landesverbandsvorsitzender der DFeuG Hamburg.

Für den Vorstand, Heiko Runge

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