„Dass das Thema Ausnahmezustand und Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr nun endlich zur Chefsache erklärt wird, ist höchste Zeit und wir freuen uns darüber, dass in der Hinsicht unsere Erwartung endlich erfüllt wurde“, fasst Lars Wieg diese Aufklärungswoche zusammen.
Aber noch sind wir weit davon entfernt, Lösungsansätze und Maßnahmen zu erkennen, die nicht nur gegen den Ausnahmezustand wirken, sondern auch die Belastung für die Kolleginnen und Kollegen entscheidend auf ein erträgliches Maß bringen.
Der offensichtlich interpretierte Umstand, dass es auch in der Führungsetage zu einem Vertrauensverlust gekommen sei, rechtfertigt aus unserer Sicht die vorhaltende Skepsis.
Kolleginnen und Kollegen sind der schönen Worte und Bilder leid. Absichtserklärungen reichen definitiv nicht mehr aus.
„Gerne würden wir in Jubel ausbrechen und die Entwicklungen loben wollen. Doch die durch den Landesbranddirektor geschilderten Erfahrungen und Erkenntnisse, hätte die Behördenleitung bereits seit Monaten haben können, denn diese sind dem LBD und seinem ständigen Vertreter bereits seit spätestens September 2021 gebetsmühlenartig nahegebracht worden“, so Wieg.
Wenn die Stimmen der Beschäftigten weniger glaubhaft waren und es die eigene Erfahrung brauchte, dann soll es so sein. Entscheidend ist, dass diese Erfahrungen dazu beitragen, den Lösungen näherzukommen.
Der Weg für einen anlassorientierten Rettungsdienst, mit all seinen Netzwerken, gehört endlich konsequent begangen. Dazu gehören sicher auch mehr RTW und mehr Personal. Aber wenn man immer noch glaubt, dies sei „die Lösung“, begeht man die gleichen Fehler der letzten zwei Jahrzehnte. Wird dieser Weg erneut eindimensional begangen, dann hat man immer noch nicht verstanden, wie sich all die Faktoren, die zu den dauerhaften Engpässen in der Notfallversorgung führen, gegenseitig bedingen und verschiebt das Problem erneut in die Zukunft.
Unsere Ziele können nur die Gleichen sein, daher wird die DFeuG Berlin-Brandenburg die Berliner Feuerwehr tatkräftig bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützen, die nicht einzig zulasten der Beschäftigten gehen.
Manuel Barth
Pressesprecher DFeuG Berlin-Brandenburg
Visp DFeuG Berlin-Brandenburg