Aktuell befindet sich die Berliner Feuerwehr wieder regelmäßig im Ausnahmezustand Rettungsdienst. Allein am vergangenen Donnerstag sah man sich gezwungen, die Einsatzmittelnotlage gleich 3-mal an einem Tag festzustellen.
In unserer PM vom 13.12.2022 mahnte Lars Wieg bereits:
Wieg weiter: “Wichtig ist, dass die Rechtsverordnung zur Fahrzeugbesetzung mit Inkrafttreten der Änderung des RDG ihre Wirkung entfaltet. Hier können wir keine Zeit verlieren, wer hier nicht in den Startlöchern steht, sollte dies schleunigst tun”
„Wir können jederzeit die Umsetzung der Rechtsverordnung (RDAbweichV) erleben. Nicht alle Rettungswagen werden dann in ursprünglich gewünschter Qualität besetzt sein. Aber es bleibt dabei. Es ist besser, dass in einer Notlage überhaupt jemand kommt“, so Lars Wieg, Vorsitzender der DFeuG Berlin-Brandenburg.
„Wir haben als DFeuG die erste Änderung des RDG und die Rechtsverordnung unterstützt und erstritten. Was wir erwarten dürfen, ist, dass zur Umsetzung notwendige Vorbereitungen getroffen wurden. Doch die Tatsachen sind ernüchternd. Kolleginnen & Kollegen wissen weder, was sie erwartet, noch was sie zu verantworten haben. Aus einem Friss oder stirb wird ein Friss oder stirb“, so Wieg.
Doch neben personellen Engpässen im April muss die Berliner Feuerwehr eine weitere Belastung in Gestalt großer Zunahme an Einsätzen, die durch die Kassenärztliche Vereinigung generiert und an die Notfallrettung abgegeben werden, stemmen.
„Der große Krach um die Organisation des Krankentransports geht in ein neues Level. Das passiert allerdings so subtil, dass man die Art und Weise für einen Taschenspielertrick halten könnte. Seit Ende Januar 2023 sieht sich die KV Berlin nicht mehr in der Pflicht, sich um einen Krankentransport für ihre Patienten zu bemühen. Nach uns vorliegenden Informationen hat sich die Abgabe von Einsätzen durch die KV an die Berliner Feuerwehr im Februar `23 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Wird alles, was vorher noch KT war, auf einmal zum Notfall gemünzt? Das stinkt und die Kolleginnen und Kollegen fühlen sich für dumm verkauft. Hier muss in meinen Augen auf Senatsebene was passieren. Der abgehaltene Krisengipfel scheint keine Wirkung gehabt zu haben“, so Wieg.
Ein 2022 2.0 werden die Kolleginnen und Kollegen weder aushalten noch erdulden. Es ist eigentlich fast lächerlich, dass man erneut auf die Gefahr der Fachkräfteabwanderung hinweisen muss.
Manuel Barth
Pressesprecher DFeuG BB
V.i.S.d.P. DFeuG LV Berlin-Brandenburg
Pressereaktion
Tagesspiegel vom 03.04.23 um 17:05Uhr
Berliner Zeitung vom 05.04.23 um 06:02Uhr