Einbrüche und Diebstähle

Einbrüche und Diebstähle – Warenlager für Raubüberfälle?

Feuerwachen und Werkstätten werden zum Selbstbedienungsladen für Einbrecher und Diebe. Der letzte und aktuelle Einbruch fand auf der Feuerwache Gatow statt. Videoaufnahmen und Bildmaterial bezeugen, wie die Fahrzeughalle erkundet wird und bestes Material „im Warenkorb“ verschwindet.
Dabei stört es die Täter kaum, ob sich in der darüberliegenden Etage Kolleginnen und Kollegen im Gebäude bewegen, wie beispielsweise in Zehlendorf geschehen. Wenn Fahrzeuge zum „Plündern“ in der Halle stehen, sind die Beschäftigten natürlich nicht weit. In Wachen der Freiwilligen Feuerwehr gehen spontan ehrenamtliche Kräfte, auch Kinder und Jugendliche, ein und aus.

„Eine unserer größten Befürchtungen ist, dass es zu zufälligen Begegnungen kommt, die dramatisch für unsere Beschäftigten enden. Wir gehen davon aus, dass wir es hier mit Schwerkriminellen zu tun haben, für die Gewalt ein probates Mittel ist, um ihre Ziele zu erreichen. Das zeigen uns die Straftaten, die mit dem erbeuteten Feuerwehrmaterial durchgezogen werden“, so Lars Wieg, Vorsitzender der DFeuG Berlin-Brandenburg.

Seit Jahren berichten die Medien, u.a. Tagesspiegel, SZ, Morgenpost, Spiegel, darüber, auch schriftliche Anfragen aus dem Berliner Abgeordnetenhaus liegen allen Beteiligten vor, exemplarisch die Anfrage von Tom Schreiber, SPD, vom 24. Februar 2021.

„Die Dreistigkeit der Täter nimmt zu, neu sind diese Fälle nicht. Die für die Liegenschaften Verantwortlichen spielen „Zuständigkeit Pingpong“. Notwendige Geldmittel, um erforderliche Sicherungen der Dienstgebäude umzusetzen, werden nicht zur Verfügung gestellt. Die BIM (Berliner Immobilienmanagement GmbH), als 100%ige Tochtergesellschaft des Landes Berlin, wirft den Ball zur Feuerwehr, die Feuerwehr wirft zurück. Und doch stehen beide unter der Aufsicht des Senats. Dieser Zoff der landeseigenen Betriebe und Behörden untereinander fordert Opfer. Man lässt sich weiter beklauen und nimmt Sicherheitsmängel einfach hin. Die Feuerwehr gehört zur kritischen Infrastruktur, aber man kommt genauso leicht auf die Stützpunkte und Wachen, wie auf einen Lidl-Parkplatz. Ich halte das für eine Frechheit am Steuerzahler und den Beschäftigten“, so Wieg.

Wieg weiter: „Wir fordern die Verantwortlichen auf, sofortige ad hoc Maßnahmen, wie die unverzügliche Besetzung der Fernmelderäume in den Feuerwachen oder die unkomplizierte Installation von Einbruchmeldeanlagen, umzusetzen. Wir können froh und dankbar sein, dass es im Zuge der Diebstähle durch die fehlenden Sicherungsmaßnahmen noch nicht zum Worst-Case-Szenario, einem Raub mit Körperverletzung von Mitarbeitenden der Berliner Feuerwehr, gekommen ist.“

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Manuel Barth
Pressesprecher DFeuG BB
V.i.S.d.P. DFeuG LV Berlin-Brandenburg