Eine lange Einsatznacht liegt hinter den Kolleginnen und Kollegen.
„Das Konzept der Polizei, die Brennpunkte zu sichern und die Retter zu begleiten, hat in Teilen funktioniert. Daher möchten wir unseren besonderen Dank der Schützer, unserer Kolleginnen und Kollegen, der Berliner Polizei, aussprechen.
Dennoch müssen wir am Neujahrsmorgen rund 50 Übergriffe auf unsere Kolleginnen und Kollegen verzeichnen, die es noch auszuwerten gilt“, so Lars Wieg, Vorsitzender des Landesverbands Berlin-Brandenburg.
Klar ist jedoch, dass man sich das schwer erkauft hat.
Wieg weiter: „Ein vierfaches Polizeiaufgebot und das entsprechende Konzept hat sich als eine Art wirksames Schmerzmittel gezeigt. Sich jetzt zurückzulehnen, sich selbst zu feiern und nicht weiter an den Ursachen zu arbeiten, wäre selbstgefällig. Denn eins bestätigen alle Beteiligten und die Bilder: Das Gewaltpotenzial ist ungebremst vorhanden und wurde nur am Durchbruch gehindert. Wie oft will man das so machen?“
Gewalt gegen Einsatzkräfte ist und bleibt ein ganzjähriges Problem. Silvester ist ein Brennglas darauf. Wir können uns nicht stets auf solch eine Polizeipräsenz verlassen.
„Es muss grundlegend in die Köpfe rein, zuallererst bei verantwortlichen Führungskräften, dass der Umgang mit Gewalt, Bedrohung und Übergriffen Teil einer Grundausbildung sein muss. Erst recht, wenn politisch so schleppend reagiert wird. Wenn die Verantwortlichen wirklich glauben, sie hätten alles getan, dann haben wir ein grundlegendes Problem im Verständnis von Ausbildung und Führung“, so Lars Wieg, Vorsitzender des Landesverbands Berlin-Brandenburg.
Man kann sich abermals in eine Böllerverbotsdebatte flüchten oder die Diskussion erneut ideologisch einfärben. So werden wir keinen Erfolg haben, sondern Eskalationen von Jahr zu Jahr erleben. Ob die Verschärfung des Waffenrechts, Abgabe von Pyrotechnik etc., uns ist nicht klar, wer da, wen warum gebremst hat. Neben der Diskussion um Böllerverbot hätten auch parallel zentral angebotene und organisierte Feuerwerke die Nacht entschärfen können. Statt jahrelang nichts zu unternehmen, kann man das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Manuel Barth
Pressesprecher DFeuG BB
V.i.S.d.P. DFeuG LV Berlin-Brandenburg
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Tagesspiegel, Redakteur: Alexander Fröhlich vom 15.01.2024 um 14:59 Uhr
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